Zwischen den Welten


1.) Reisebeginn

Eine zerschmetterte, von Tänzern gebrochene Prophezeiung, die einst auf einem jungen Schattenlord und einem jungen Silberfang ruhte.
Zwei Garou, deren Wege gleichermaßen zerrissen wurden... scheinbar fortan zum Straucheln verdammt.

Die Wege des Schattenlords scheinen auf ihr Ende zuzuhalten, doch muss er erkennen, dass seine Zeit scheinbar noch nicht vorüber ist... und seltsame Bilder sowie eine eindringliche Melodie begleiten ihn.

~*~*~

>> Dusk verspürt noch eine Art Triumph, als er sich von dem Felsen fallen lässt... einen Triumph, der nicht von ihm stammt, sondern irgend jemand anderem. Es spielt keine Rolle mehr, und wie in Zeitlupe scheinen Felsen und Baumwipfel an ihm vorbei zu rauschen- seltsamerweise hat er das Gefühl, als würde ihm diese Melodie noch immer folgen. Für Bruchteile von Momenten scheint alles durch seinen Kopf zu jagen, was er jemals in seinem kurzen Dasein erlebt hat- dann spürt er einen heftigen Schmerz, als er mit der Schulter gegen einen vorspringenden Felsen prallt, etwas zu brechen oder gar abzureißen scheint... er wirbelt durch die Luft, sieht nur noch einen weiteren Felsen mitten auf sein Gesicht zu rasen, und nach einem weiteren Schmerz, der in diesem Moment in seinem Schädel explodiert, hat der Erinnerungsstrom ein Ende.
Schwärze... für lange Zeit.
Doch sie ist nicht stumm, bleibt nicht blind.
Diese Bilder... wie ein leicht verschwommener Film laufen sie nach einer Weile vor seinem inneren Auge ab. Da ist sie wieder, diese Gestalt... wieder?
(Welche Gestalt...?)
Groß, geschmeidig und düster ist sie, ein Mann mit langem schwarzen Haar... Dusk glaubt, den dunklen Himmel über der Gestalt zu erkennen, zuckende Blitze... und war da nicht ein Donnergrollen...? Beinahe glaubt er, hin und wieder einen Regentropfen auf der Haut zu spüren, und er kann... etwas riechen, war nicht hierher passt...
(Hierher...?)
Es riecht nach einem weiten, endlosen Land, gerade vom Regen rein gewaschen... und er hat den Eindruck eines geschlagenen Kampfes, eines gewonnenen Kampfes... und wie aus der Ferne untermalt eine eigenartig flüsternde Stimme diese Eindrücke vor seinem inneren Auge, als wäre er in eine andere Realität eingetaucht.

"... folgte er dem Donner, folgte er dem Wind
er war nicht irgend einer, und doch fiel er geschwind..."

Und Dusk hat das Gefühl einer Bewegung unter sich, als würde er sich sehr schnell fort bewegen... er ist nicht alleine. Links neben ihm diese verschwommene düstere Gestalt, zu seiner rechten zwei helle... Wälder scheinen an ihnen vorbei zu rauschen, man hört ein metallisches Klirren... irgend etwas, irgend jemand kommt euch entgegen, wie eine Woge aus vernichtender, verzehrender Schwärze, mehrere Gestalten, verzerrte, stinkende Kreaturen. Undeutlich... so undeutlich sind die Bilder, verschwommen, fern. Er entgegnet ihnen, gemeinsam mit den anderen drei, mit denen er eine Einheit bildet- eine Einheit, die so gering ist in ihrer Zahl an Einzelteilen, und doch so mächtig aufgrund des Bandes zwischen ihnen. Und doch... wird dieses Band zerschmettert. Zu groß ist die Übermacht des Feindes, und er spürt den gewaltigen Verlust, die überwältigende Trauer, als er kämpft... gegen die rotäugigen, geifernden Schatten, die neben ihm zu zerreißen beginnen, was ihm wichtig war... was er geliebt hat. Eine der hellen Gestalten ist es, die umkommt und ihm dadurch diesen Schmerz beschert... die zweite helle Gestalt, hünenhaft, strahlend, scheint ihm zuzurufen, zu fliehen. Der dritte im Bunde, so düster wie er selbst... unterstützt den Ruf. Nein, er will sie nicht im Stich lassen. Und tut es doch, um sich selbst zu retten und... und was noch?
Das unklare Bild verschwimmt, fällt ins Dunkel, sodass nur diese wispernde Stimme um ihn herum weht wie eine Sommerbrise.

"...brachen alte Bande, brach der alte Traum
altes muss vergehen, schafft Platz für neuen Raum..."

Trauer. Er spürt die Trauer über den Verlust geliebter Freunde, die ihm näher standen als alles andere. Und er droht zu verzweifeln, daran zu brechen.... vor seinem inneren Auge erkennt er ein kleines verschwommenes Feuer, das vor ihm brennt, hoch aufragende, mächtige Baumstämme, welche die kleine Lichtung umstehen, auf der er hockt. Dieses Gefühl... diese brennende Einsamkeit. Er ist alleine... völlig alleine, auf sich gestellt, mit dem Gefühl, es gäbe kein vor mehr und kein zurück. Der Zustand währt lang... so unendlich lang. Doch dann, bevor es gänzlich dem Ende zugeht... scheint sich etwas zu wenden, und er unternimmt einen letzten Versuch, macht sich zu einer Reise auf...
(wohin?)
Die Bilder verschwimmen wieder, ähneln nun vermehrt gehetzten Flashbacks... ein schimmernder Pfad im Mondlicht- oder aus Mondlicht bestehend? Ein Nachthimmel, wie er ihn noch nie zuvor gesehen hat... Kreaturen, die einer Legende entsprungen scheinen. Und dann ein weibliches Antlitz, dessen Anblick kaum zu ertragen ist... und eine Macht, die seine Fassungsvermögen, seine Vorstellungskraft übersteigt. Zuletzt noch ein Gefühl- eines, als wäre alle Last von ihm genommen, als wäre richtig gewesen, was er getan hat.

"...mühsam war der Weg, doch wich er niemals ab
neu ward er geboren, entging er dem schändlich Grab..."

Die Stimme verklingt, und es wird wieder schwarz um Dusk herum. Es ist eine weiche Schwärze, als würde er auf dunkle Daunen gebettet, und da ist nichts mehr... absolut gar nichts. Nur Ruhe... Frieden.
Für eine lange Zeit über....
...doch dann... wird es hell. Das Schwarz verschwindet, macht einem durchdringenden, strahlenden Weiß platz, auf das er sich scheinbar zu bewegt... da ist wieder eine Stimme. Nicht das Flüstern von vorhin (?), sondern eine andere, eine tiefere, eindringliche. Etwas blechern klingt sie, verzerrt, doch je näher er diesem Weiß kommt, umso deutlicher wird sie, setzt sich schließlich zu Worten zusammen.
"... wach auf, wach auf... komm wieder zu dir..."
Dem gehörten Eindruck folgt ein geruchlicher, es riecht nach Baumharz, Tannennadeln, Moos und klarem Wasser... der Geruch ist so rein, wie er ihn noch niemals zuvor gerochen hat.
Und zuletzt... öffnet er die Augen, beide Augen. Anfangs ist seine Sicht noch verschwommen, dann jedoch verschärft sich der Anblick des Gesichtes der Gestalt, die sich über ihn gebeugt hat. Es gehört einem Kerl von beachtlichen Ausmaßen, einem schwarzhaarigen, Vollbärtigen, der auf den ersten Blick einen furchteinflößenden Eindruck erwecken mag- doch dafür wirken die nussbraunen Augen viel zu sanft, die gerade auf Dusk gerichtet sind, der gerade nichts mehr im Kopf hat, außer... außer... Caern... da war etwas mit einem Caern... Gefährte... ein Lied... Felsen. Er ist von den Felsen gesprungen? Und dann diese Melodie, diese Bilder... träumt er? Ist er tot? Nein... dafür brummt ihm der Schädel viel zu sehr. <<

~*~*~

Mit schwindendem Wissen darüber, wer er eigentlich war, wo er herkam... verschlug es ihn scheinbar in eine andere Zeit, an einen anderen Ort... einem Ort, an dem er all jenen, denen er begegnet, als ein anderer erscheint. Und alsbald ist er in einem raschen Strom an Ereignissen verwickelt, in denen er eine tragende Rolle zu spielen hat...
 

Dusk reicht das schon... er geht dorthin und beugt sich dann über die Wasseroberfläche, um sich sein Spiegelbild zu betrachten... ist das wirklich er, oder vielleicht doch jemand anders...?
Er ist es, und doch wieder nicht... diese eindringlich grünen Augen- eindeutig die seinen. Die Gesichtszüge... eigentlich auch die seinen, und doch... sie wirken etwas jünger und entschlossener, als er seinen eigenen Anblick gewöhnt ist... der Hang, die Mundwinkel in den Keller fallen zu lassen, scheint diesem Gesicht etwas zu fehlen, ebenso wie mögliche Spuren seelischer Verbitterung, Aufgabe und dergleichen. Man könnte sagen... er sieht sich in einer etwas jüngeren, weniger mitgenommenen Version
Dusk schreckt beinahe zurück, als er sein Spiegelbild sieht... er weitet etwas die Augen und sieht dann misstrauisch auf den Bach, als würde der ihm etwas vorgaukeln. Dann setzt er sich an dessen Ufer und isst das Fleisch zu Ende, während er auf den Gurahl wartet
...der scheinbar auch auf sich warten lässt... sodass Dusk nun im Dunkeln sitzt, in einem fremden Wald, an einem fremden Ort- scheinbar in einer fremden Zeit. Nur das leise Plätschern des Baches ist zu hören, hin und wieder der Ruf einer Eule oder ein leises Geraschel in Gebüsch und Unterholz. Und während er so da sitzt, hat er das Gefühl, dass es nicht das erste Mal ist, dass er alleine an einem Ort hockt, der ihm fremd ist, an den er eigentlich nicht gehört... im Dunkeln, Geheimen, Verborgenen. Es ist nicht die erste Nacht, die er so verbringt, bei weitem nicht... und während sich dieses Gefühl breit macht, scheint ein anderes in den Hintergrund zu treten, scheint sich eine Erinnerung zu verflüchtigen- nämliche jene an Liam und das, was davor lag. Die damit zusammenhängenden Gefühle und Gedanken verblassen, als wären es nicht länger seine eigenen, als wären sie überflüssig geworden, nur eine unnütze Last- etwas, das nicht ihm gehört.
Und nach einer weiteren Weile nimmt das Gefühl zu, nicht mehr alleine zu sein
Dusk macht die Dunkelheit nichts aus... im Gegenteil, bisher hatte er sich immer sehr geborgen in ihr gefühlt, sie war seine Freundin. Allerdings... dieses Gefühl, hier ganz allein zu sein, in einem fremden Wald... in einer ihm völlig fremden Zeit, von der nicht mal die leiseste Ahnung hat, ist nicht so toll. Hmm.... Liam, sein verdammter Stiefvater, dieser Lügner, dieser verhasste Schleimbeutel, der ihm all die Jahre etwas vorgegaukelt hatte, er.... hmm.... ja, was eigentlich... wer war das noch mal ? Naja, ist ja auch nicht wichtig... viel wichtiger ist dieses seltsame Gefühl, nicht mehr allein zu sein, so dass er wieder in Glabro wechselt und sich spannt, mit den Ohren zuckt und wittert
Was auch immer es ist... es scheint klug genug zu sein, sich gegen den Wind anzupirschen, um nicht vorzeitig entdeckt zu werden.... wenn sich denn überhaupt etwas anpirscht und ihn dieses Gefühl nicht täuscht....
Dusk denkt eigentlich, dass es der Gurahl ist... aber falls nicht... steht er nun lieber auf, krümmt die Klauen und knurrt leise
Dusk:
*wittert auch mal... man weiß ja nie*
Der Versuch des Witterns hatte ihm auch vorhin bereits nichts gebracht... er hört dann allerdings ein leises "Pssst... hier bin ich..." etwas schräg vor sich, wohl aus einem Gebüsch
Dusk bläht etwas die Nasenflügel... auch, wenn der Wind ungünstig steht, so hält ihn sein Instinkt immer wieder dazu an, weiter zu wittern... Bei dem Geflüster knurrt er leise und hebt die Oberlippe, fährt ruckartig herum und funkelt das Gebüsch aus hellgrünen Augen an, die sich kurz danach schmälern. "Wer ist "ich"." *barsch*

Er hört ein leises Rascheln... kurz darauf kann er zwei gelbliche Augen kurz aufglühen sehen, und als der Wind etwas dreht- oder der andere seine Position bewusst ändert- weht ihm der Hauch eines Geruchs zu, der ihm irgendwie... vertraut ist... zumindest weiß er, dass von dem Buschhocker keine Gefahr ausgeht, eher im Gegenteil. Er kann nun auch einen Schemen ausmachen, eine wendige Gestalt, die ein kleines Stück kleiner zu sein scheint als er selbst und sich ein Stück auf ihn zu bewegt, mit leicht abwehrend erhobenen Händen. "Immer mit der Ruhe, ich bins nur, Payn... Gaia bin ich froh, du lebst. Ich dachte bereits, der Gurahl hätte dich zu irgend etwas verarbeitet..." Er spricht noch immer leise, wohl aus Vorsicht vor dem Bärenwandler heraus
Dusk macht zwei Schritte zurück und sieht ihn etwas schräg an, während er unruhig mit der Oberlippe zuckt und Klauen leicht krümmt. "Payn ? Ich kenne keinen Payn. Und der Gurahl hat mir geholfen." *macht noch einen halben Schritt misstrauisch zurück und fragt sich allmählich, was das Ganze hier eigentlich soll*

Dusk: Ich hab dich noch nie gesehen. Was zum Teufel soll der ganze Unsinn eigentlich?? Wieso bin ich hier und was willst du von mir?! *inzwischen reichlich ungehalten*
Dusk .oO(Gut, er riecht irgendwie vertraut, aber trotzdem kenn ich ihn nicht.)
Ein kurzes Blinzeln, wie man anhand dem raschen Erlöschen und abermaligem Aufleuchten der Augen erkennen kann... und ein längeres Schweigen, gefolgt einem gedehnten "Ach komm, Sirion... nicht wieder dieses Spielchen, noch einmal falle ich nicht darauf herein. Und brüll doch bitte nicht gleich den ganzen Wald zusammen, bevor hier noch irgend etwas aufgescheucht wird..." *in beschwichtigendem Tonfall*
Dusk lacht heiser auf. "Erstens mal, ich heiße Dusk, verstanden ? Dusk McDowell, und nicht... Sirion, was ist das für ein bescheuerter Name. Ich spiele kein Spielchen, wie oft soll ich noch sagen dass ich eigentlich tot wäre...?! Ich hab keine Ahnung wo ich hier bin und vor allem wieso. Und ich weiß auch nicht was das für ein Körper ist, zumindest ist es nicht meiner. Nicht so wirklich. Und ich brüll soviel ich will, damit das klar ist." *leicht knurrend* "Und was zum Wyrm willst du von mir, he?"
Dusk .oO(Moment mal... sagte diese komische Stimme nicht irgendwas von.... wiedergeboren....? Das darf nicht sein.... nein, bitte nicht.... nicht in diese Zeit und in diesem fremden Körper...)
Payn schnaubt kurz, verzichtet dann auf das leise Gerede- alles im näheren Umkreis, was nicht taub ist, hat das aufgebrachte Geschnatter hier sowieso gehört. "Ich frage mich vielmehr, was Dusk für ein bescheuerter Name ist? Und ja, du könntest durchaus tot sein- ich ebenso, aber wir sind ja zum Glück beide noch hier..." Wieder ein längeres, scheinbar nachdenkliches Schweigen. "Du weißt nicht, wo du bist und wieso...?" Man hört ein kratzendes Geräusch. "Verstehe... wohl zu fest eins auf den Kopf bekommen, es sei denn, der Gurahl hat dich verhext..." .oO(hoffentlich nicht) "Ich weiß ja nicht, woher du deinen neuen Namen nimmst, aber letzthin warst du noch Sirion MacDougall, Sohn von Yric 'Doombreaker', um genau zu sein... Diretaunt. Und eigentlich... waren wir dabei, dieses kranke Gezücht zu verfolgen, was Arnaldus fort gebracht hat... und wo du bist? Jenseits der schottischen Grenze, es ist also Vorsicht geboten."
Dusk:
Was....? Wie...? *fährt sich durch die Haare und dreht sich einmal im Kreis* Nein, ich habe keins auf den...!! Grrrr.... *spannt sich an und muss sich wirklich beherrschen* McDougall, was....!? Wie bitte, Yric.... und was ist ein Diretaunt ?? Der Gurahl sagte mir aber, wir seien in England... Gaia noch mal, was ist das für ein dampfender Mist hier.... ist das jetzt die Strafe, he ?? *breitet etwas die Arme aus und macht einen Hüpfer vor, als wolle er jemanden mit der Brust anrempeln* Ist das jetzt die Strafe dafür, Gaia?? Das ist NICHT witzig, okay ?! *knurrt und verschränkt dann die Arme* Arnaldus, Arnaldus... was weiß ich wer dieser Arni ist. *grummelnd*
"Diretaunt... das bist du, das ist der Name, den du vor einer Weile erhalten hast, in den Reihen unseres Clanes- vielmehr des Stammes." Dann ein kurzes, leises Lachen. "Ja... da hatte der Gurahl schon recht, jenseits der schottischen Grenzen liegt schließlich auch England... doch ich seh--- WAAH!"
Weiter kommt er nicht, als sich plötzlich hinter ihm eine gewaltige Gestalt auf die Hinterbeine stellt und ihn am Kragen in die Luft hebt... man hört ein grollendes Brummen und dann noch bassiger als bereits in Menschling etwas undeutlich Gawyns Stimme. "Hast hier nichts verloren."
Etwas stammelnd folgt die hastige Antwort "Verz-zeiht... ich wollte nur meinen Freund... em... a-abholen... ich wollte auch g-gar nicht länger bleiben, nein..."
Stille, gefolgt von einem Murren... und einem dumpfen Aufprall, als Payn scheinbar unvermittelt fallen gelassen wird und er nicht allzu sanft auf seinem Hinterteil landet. Dusk kann sowohl riechen als auch fühlen, wie die monströse Bärengestalt an ihm vorbei trottet, dann hört man ein kurzes Knochenkrachen- und wenige Momente später ein hölzernes Klackern, danach ein Prasseln, als der hingelegte Holzstapel vor der Höhle Feuer fängt, sodass die Umgebung etwas erhellt wird.
Dusk kann nun Gawyn erkennen, wieder in seiner Menschlingsgestalt... und etwas vor sich sieht er einen schwarzhaarigen Burschen am Boden hocken, der gerade wieder aufsteht und sich mit einer viel sagenden Miene den Hintern reibt. Auch er ist etwas... "sonderbar" gekleidet mit diesen etwas spitz zulaufenden Lederstiefeln, diesen Hosen und dem langen... "Hemd", das von einem Gürtel zusammen gehalten wird, ebenso wie einem dunkler Überwurf um seine Schultern herum liegt. Er scheint nichts weiter bei sich zu haben außer einem langen Dolch, der sich in der unscheinbaren Scheide an seiner Hüfte erkennen lässt, sowie einen Lederbeutel und ein auffälliges Amulett, das er gerade wieder unter seiner Kleidung verschwinden lässt. Als Dusks Blick auf das schmale, gelbäugige Gesicht fällt, glaubt er sich an etwas zu erinnern... natürlich. Payn oder "Arcane Twinge", der junge wölfische Sichelmond, der dem Clan der MacDougalls angehört, gelegentlich ein kleiner Unruhestifter und für jeden Unsinn zu haben- was haben er und Sirion nicht schon alles angestellt. Und der Chief des Clans, das ist sein, Sirions, Großvater... der Großvater. Vor seinem inneren Auge taucht wieder kurz das verschwommene Bild dieser großen, düsteren Gestalt auf, die er nach seinem Sprung gesehen hat... und während ihm diese Dinge in den Sinn kommen, müssen andere weichen- sein Zorn scheint etwas zu erlöschen, sich zu mildern, zu schwinden... sicher, ein Hitzkopf war er schon immer gewesen, selbst für einen Neumond, wie es nun mal etwas in der Familie liegt, aber so unnötig aufregen wie im Moment ist doch nicht nötig... es führt doch nirgendwo hin
Dusk: Ich....? Ich bin....? *ungläubig, dann erschrickt er kurz, als Payn in die Luft geht und macht einen Schritt rückwärts, sieht den Gurahl an und meint* Lass ihn.... er wollte nur... nur... ich weiß auch nicht, aber wollte nichts böses... *blickt dann wieder zu Payn und mustert ihn in diesem... seltsamen Aufzug, welch merkwürdige Kleidung... spontan kommt ihm Herr der Ringe oder so etwas in den Kopf, und dann meint er, sich an diesen Jungen erinnern zu können... seltsam, und dennoch, seine Erinnerungen sind es nicht. Sie gehören dem, der diesem Körper und all das hier gehört... nicht ihm. Er fährt sich übers Gesicht und lässt die Hände für ein paar Augenblicke dort.... Neumond, er war doch nie.... Er schüttelt den Kopf und geht dann wieder zu Bach, um sich sein Spiegelbild zu betrachten. Ist das wirklich sein Gesicht in einer jüngeren Ausgabe mit einem fehlendem Ohr, oder lediglich jemand, der ihm nur ähnlich sieht...? Während dessen meint er...* Clan...? Was ist das.... so was wie eine Familie? Nennt man die schottischen Familien nicht so? Bin ich vielleicht.....Schotte ? .oO(Wo ist mein Dudelsack, wo ist mein Kilt.... vielleicht bin ich bei den Fianna oder den Weißen Heulern gelandet, juhu.)
Gawyn schweigt... würde er Payn nicht dulden, den er hier offenbar überhaupt nicht gerne sieht, wäre der nicht einfach wieder am Boden gelandet. Er hat noch ein Bündel auf Dusks Lager hingelegt und sich nun einfach ans Feuer gesetzt, dessen Schein den kleinen Platz hier etwas erhellt und flackernde Schatten an die Felsen sowie die umstehenden Bäume wirft.
Der Bach zeigt ihm wieder das Bild von vorhin... es erscheint ihm wirklich wie eine jüngere, vitalere Ausgabe seiner selbst... oder kann es sein, dass sich seine Gesichtszüge unmerklich verändert haben? Sind die des eigentlichen Dusk etwas zurück gewichen? Und was ist mit seiner Erinnerung... irgend etwas fehlt ihm, obwohl er nun neues erahnt, als wäre er in einer Wandlung inbegriffen.
Payn hinter ihm behält indessen den Gurahl im Auge und meint dann "Ja... wie eine Familie, die den Grundstock bildet, während auch andere aufgenommen werden können. Sicher... es ist etwas menschliches, doch wer sich unter den Menschen bewegt, muss sich zu tarnen wissen. Und ja, wir sind Schotten... hm, mehr oder weniger. Auch wenn wir nicht so recht hierher gehören, genauso wenig wie die Nachfahren, die Knochenbeißer und unsere Alphas...."
Dusk tastet sich stirnrunzelnd über sein Gesicht, als hätte er eine Schönheits-OP hinter sich... dann richtet er sich wieder auf und sieht ihn an. "Schotten...? Ich war... bin aber... oh Mann...." *schüttelt nur den Kopf* "Was heißt mehr oder weniger...? Irgendwas müssen wir ja sein....und Yric klingt auch nicht gerade sehr....schottisch, Sirion irgendwie auch nicht. Alphas....welche Alphas... doch nicht etwa die ekelhaften Silberfänge...?" .oO(ich wusste, ich würde nicht vor ihnen verschont bleiben....)
Dusk .oO(Was kommt als nächstes? Hab ich vielleicht Frau und Kinder...?)
Dusk .oO(Igitt.)
Der Sichelmond sieht kurz etwas beiseite und kratzt sich währenddessen seitlich am Kopf... sein Genosse hier schien ja überhaupt nichts mehr zu wissen, was hat dieses räuberische Gesindel eigentlich mit ihm angestellt? Er schüttelt bei sich etwas den Kopf und erwidert den Blick dann, meint geduldig "Natürlich klingt nicht alles schottisch, was in Schottland haust oder lebt... nicht nach den ganzen Einfällen aus dem Norden, den ganzen Festländlern, die es hier angespült hat... so wie einst auch den irrsinnigen Abenteurer, der den Grundstein für deine Familie, deinen Clan gelegt hat. Aber das ist schon ein Weilchen lang her... Jahrhunderte. Die einheimischen Kelten hießen die ungebetenen, plündernden 'Einwanderer' Dubh-Ghaill... also dunkle, böse Fremde. Und daraus wurde dann euer Name... MacDougall oder nur Dougall hier in Schottland... Doyle und O' DubhGhaill ((sprich: "Dju-goll")) drüben bei den Iren. Ich wollte damit nur sagen, dass unsere eigentlich Wurzeln woanders liegen... im Gegensatz zu den Gefallenen und den Fianna. Und mit Alphas meine ich die Fänge, ja..." Er hebt leicht eine Braue. "Was heißt hier ekelhafte Fänge? Die Fianna und Nachfahren hätten bis heute nichts besseres zu tun als sich in ewigen kleinen Blutfehden aufzureiben, wenn sie die Fänge nicht geeint hätten... und wir... nun ja, wir tun, was wir immer getan haben. Alles von innen heraus kontrollieren und zusehen, dass auch dort, wo die Alphas nicht vor Ort sind, alles gut und glatt geht."
Dusk runzelt leicht die Stirn... "Tut mir leid, für die Fänge hab ich nun mal nichts weiter als Abscheu übrig...." *kalt, dann geht er zu dem Bündel und sieht zu, dass er irgendwie in diese seltsamen Klamotten kommt* "Und wo haben wir dann unsere Wurzeln, wenn nicht hier ?" *schüttelt leicht den Kopf* "Ah, verstehe, wir kriechen den Fängen immer noch in den Arsch. Hat sich offenbar nichts geändert."

Diese Aussage scheint ihn dann doch sehr zu verwundern... dem Gesichtsausdruck nach. Er setzt kurz zu einer Antwort an, schüttelt den Kopf und meint dann "Ich verstehe dich nicht. Sicher, du hattest in manchen Dingen deine eigenen, teils etwas verqueren Ansichten... doch das? Das passt nicht zu dem, der nach dem Überfall sofort aufgebrochen ist wie ein aufgescheuchtes Huhn, nachdem ihm sein Freund... etwas abhanden gekommen war... der ganz zufällig zu denen gehört, von denen du meinst, wir würden ihnen in den 'Arsch kriechen.'" Er räuspert sich kurz, muss sich doch schon sehr wundern über das ganze hier... setzt dann noch hinzu "Die Wurzeln liegen auch am Festland, irgendwo weiter im Osten... im Heimatland des Stammes, wie mein Al... mein Vater zu sagen pflegte..."
Dusk: Was....?! Mein...'Freund' soll ein....Fang sein...? Pah. Niemals. *gestikuliert dann etwas in der Luft herum* Ja, woran mag das wohl liegen, hm ? Denk mal scharf nach, Bübchen. Hatte ich nicht was davon gesagt, dass ich verdammt noch mal nicht dieser Sirion McWerauchimmer bin ? Ich bin DUSK, wie oft soll ich das noch sagen ?? Verstehst du...? De-uh-es-ka... Dusk. Ich hab keine Ahnung wer oder was dieser Sirion hier war, aber ich bins nicht, auch wenn ich so aussehen mag. Vielleicht wars mein Vorfahr und ich bin in dessen Körper gelandet, so ganz Silberfang-like. *steckt sich in einer angedeuteten Bewegung den Finger in den Hals*
Dusk .oO(Ist doch alles nicht zu fassen hier.)
Dusk .oO(Scheinen das einfach nicht zu schnallen.)
Payn geht ein Stück an ihn heran... wittert etwas und scheint sich dabei zu konzentrieren... nein, wyrmischer Einfluss scheint es ihm nicht zu sein, hm... schwierig. Er fasst sich mit einer Hand ans Kinn und kneift ein Auge zusammen. "Dein Vorfahr? Du meinst, du bist irgendwie aus einer Zeit nach uns hier gelandet? Das klingt... em..." Er deutet nur kurz eine kreisende Bewegung an der Schläfe an
Dusk:
Ja, mag dumm klingen, ist aber so. Gerade du als Theurg solltest so was nicht als abwegig bezeichnen.
Dusk: Ich frag mich nur, warum mein Vorfahr fast exakt genauso aussieht wie ich, bis auf ein paar Kleinigkeiten.
Dusk: Wenn es überhaupt mein Vorfahr ist... ach was weiß ich. *hebt die Schultern*
Dusk: Vielleicht ist das alles auch nur ein ganz blöder Traum.
Er befindet die Angelegenheit offenbar doch als ziemlich... abwegig ist noch untertrieben. Die einfachste Erklärung wäre doch, dass der vermeintliche Sirion einfach einen ordentlichen Knall abbekommen hat... denn er weiß gerade nicht, wie... vielleicht eine Art... Körpertausch? Quer durch die Zeit? Nein, irgendwie... aber irgendeinen Grund muss es doch geben. Er betrachtet Dusk nachdenklich und meint dann "Wie bist du hierher gekommen? Vielleicht kommst du auf dem gleichen Weg wieder zurück, wenn du nicht der bist, der du zu sein scheinst...."
Dusk:
Du meinst, ich soll mich noch mal umbringen? Ich weiß nicht, ob das Sinn der Sache ist. Ich glaube, ich habe Gaia und Großvater schon genug beleidigt, und irgendwie vermute ich dass das nicht der richtige... Weg wäre, keine Ahnung. Ich würde nur gerne wissen, wie und warum das so ist.... *schüttelt dann aber den Kopf.... nein, vielleicht war es falsch alles hier durch sein Gerede durcheinander zu bringen... er hebt dann leicht die Arme und meint* Mann... was red ich eigentlich... ich glaub mein Kopf hat doch ziemlich... erm... gelitten. Hab wohl einfach ein paar Dinge... vergessen, hrm... so wird's sein... .oO(Was tust du hier eigentlich. Du hast überhaupt keinen Schimmer von nichts!)
"Noch mal umbringen....?! Ha... ich glaubs ja nicht. Du hast dich umgebracht und bist dann hier...?" Der Sichelmond schüttelt ungläubig den Kopf und dreht sich einmal im Kreis, hebt dabei die Hände leicht gen Himmel. "Beim Großvater, wie viel Schande kann man eigentlich sein?" Er murmelt zu sich selbst etwas von "...beim bloßen Gedanken Fell über die Ohren ziehen.... von Blitzen geröstet... alte Sombrebash muss da etwas vererbt haben... kompletter Irrsinn..."
Irgendwann hält er inne und dreht sich in einer geschmeidigen Bewegung zu Dusk herum, wobei ihm der dunkle Überwurf etwas flatternd folgt. Er stellt sich vor ihn hin und sieht ihm eine Weile lang in die Augen, forschend, scheinbar suchend, bevor er schließlich wieder ablässt.
"Nein, irgend etwas stimmt hier nicht. Ganz und gar nicht... entweder, weil du wahrhaftig nicht mehr du selbst bist oder aus anderem Grund... ich vermags nicht zu sagen." Er schmälert die Augen, halb skeptisch, halb nachdenklich. "Einmal angenommen, du hast recht... und bist nicht du... aus welchem Grund könntest du noch leben, anstatt wie... geplant tot zu sein? Und... was willst du eigentlich? Leben? Sterben?"
Dusk schnaubt nur. "Ach, Schande hin oder her, es ist mir verdammt noch mal egal, verstehst du das?? Ich war eine, bin eine, und werd immer eine sein. Was meinst du, warum ich nicht mehr leben wollte?? Fehler haben nicht zu existieren, ganz einfach." *knurrt kurz* "Ja, etwas stimmt nicht, und den Grund hab ich dir vorhin gesagt, aber offenbar glaubt mir hier niemand." *hebt dann die Hände gen Himmel* "Bin ich Gaia? Woher soll ich wissen, warum ich jetzt noch lebe? Und lebe ich überhaupt? Vielleicht ist das nur ein Traum den ich in meinem Grab träume, vielleicht auch was anderes, ich weiß es nicht, Herrgott noch mal. Ich weiß auch nicht, was ich will. Bis vorhin wollte ich noch sterben und tot sein, ja."

"Wenn es nur ein Traum ist, wie du glaubst... dann kannst du auch nicht sterben, wenn du noch mal abzutreten versuchst... vielleicht wachst du dann jedoch wieder daraus auf. Andernfalls bist du vielleicht auf immer hier gefangen? Vielleicht lebt auch nur noch ein Teil von dir... der sich nun vielleicht... neu formt...? Fehler... nein, dauerhaft sind sie nicht von Bestand, nicht bei uns. Also... kannst du gar kein so übler gewesen sein, wenn man dich nicht beiseite geschafft hat? Vielleicht hat man erwartet, dass du, was auch immer du angestellt hast, wieder gerade biegst? Vielleicht lebst du deswegen noch? Oder auch nicht... hmmm..." Er murmelt halb zu sich selbst, halb zu Dusk, offenbar versuchend, irgendeine plausible Erklärung für dieses scheinbare Dilemma zu finden, hält dann kurz inne und sieht zu ihm hin. "Bis vorhin? Hat sich das nun geändert? Wie kann man nicht wissen, was man möchte, wenn man sein eigenes Leben gehen lässt?"
Dusk:
Ja, soll ichs vielleicht noch mal probieren, und mich von der Klippe stürzen? Gaia noch mal, ich weiß überhaupt nichts mehr. Diese Stimme faselte irgendwas von Wiedergeburt, aber das kann nicht sein.... denn was wäre mit dem Sirion, der diesem Körper hier gehört? Was ist mit seinem Bewusstsein, seinem Geist geschehen? Und ob ich nur ein mittelmäßig schwerer oder richtiger Fehler war, was spielt das für eine Rolle. Fehler ist Fehler." *hebt dann die Schultern* "Momentan weiß ich überhaupt nicht mehr, was ich noch "möchte" oder nicht.... ich bin einfach nur noch durcheinander und weiß nicht, was ich von dem Ganzen halten, wie ich damit umgehen soll."
Dusk: Ich hab keine Ahnung was das hier ist... mein "neues" Leben? Nur ein Fingerzeig? Nur eine Lehre oder doch etwas anderes? Muss ich damit rechnen, für immer hier zu bleiben oder in ein paar Tagen wieder gehen? Ich weiß es nicht.
Der Theurg weiß nichts von Stimmen, nichts von Hintergründen oder anderem... so ist seine Antwort denkbar kurz. "Es wird nur einen Weg geben... um eine Entscheidung treffen und nach ihr handeln, so eine Antwort zu finden."
Dusk:
Ich kann mir nicht denken dass es Sinn der Sache ist sich noch mal umzubringen, sonst wär ich tot. Also muss ich wohl zusehen.... was ich aus dem Ganzen mache ohne diesen Sirion bei meinem Geschick in irgendwas reinzureiten.
Dusk: Ich hab nämlich großes Talent von einer Misere in die andere zu rutschen und in Scheißehaufen gigantischen Ausmaßes zu treten.
Payn scheint sich nicht so ganz sicher zu sein, was er selbst von alledem halten soll... er hätte liebend gern seinen richtigen Stammesbruder wieder... also musste er wohl diesem hier irgendwie helfen, ihn zu töten zu versuchen, kommt ihm nicht in den Sinn- er weiß schließlich nicht, was es mit alledem hier auf sich hat. Und während er so dasteht und überlegt, hört man vom Feuer her nur ein dumpfes Murmeln Gawyns, der die Arme verschränkt hat und ins Feuer blickt, als wäre er nicht so recht da. "Gaias Schwester ist eine launische und wankelmütige Z.... Genossin..."
Payn zuckt etwas mit einem Ohr bei dem Gemurmel, beachtet es aber nicht weiter sondern lässt seinen Blick auf Dusk haften. "Dann werden wir uns... zusammen tun müssen... es sei denn, du ziehst es vor, alleine ins Ungewisse aufzubrechen."
Dusk:
Da hab ich wohl nichts von. Nur dumm für dich, dass du statt deinem Freund oder Rudelgenossen nun einen Versager erster Klasse an deiner Seite hast. Ich kann dir nichts versprechen noch kann ich so tun als wäre ich dieser Sirion, der so aussieht wie ich.
Dusk: Ich weiß nämlich absolut nichts über ihn. Weder von seiner Vergangenheit noch sonst etwas..
Dusk .oO(Dann ist eben Luna für das ganze verantwortlich. Die Frage ist nur warum.)
Er hebt bei der ersten Bemerkung eine Braue, erwidert jedoch nichts darauf, sondern setzt sich nach längerem Blick zu Gawyn schließlich so weit wie möglich von diesem weg ans Feuer, da dieser im Moment offenbar nicht so recht Anteil am hiesigen Geschehen nimmt und ihn daher auch kaum des Platzes verweisen wird... deutet dann mit einem Blick in Richtung Dusk neben sich. "Vielleicht schadet es im Moment auch nicht, nichts von deiner... seiner Vergangenheit zu wissen..."
Dusk setzt sich nach kurzem Zögern dazu. "Ach, und wieso nicht ? Sag bloß, er ist genauso ein charachverseuchtes Früchtchen wie ich ? Oder hat er was anderes ausgefressen ?"

Payn kneift wieder ein Auge zusammen... "Charach...?? Bewahre... dann hätte er keine Gelegenheit mehr, unter den Lebenden zu verweilen."
.oO(das wird ja immer besser...)
"Nein, im Grunde genommen hat er nichts ausgefressen... er lehnt sich nur in manchen Dingen gerne auf und hinterfragt sie doppelt und dreifach... nun, einer muss ja zusehen, dass sich die Führerschaft auch immer wieder behauptet und durchsetzt. Und deswegen hält er auch nichts davon, in einen anderen Clan hinein verheiratet zu werden, nur damit der unsrige seine Macht weiter ausdehnen kann und sich die Loyalität des anderen sichern kann. Was sein Vater und der Chief dazu sagen, muss ich glaube ich nicht erläutern... die Sache ist noch nicht ausgestanden, doch ich glaube, dass es eine Möglichkeit für ihn gibt, dieser Heirat zu entkommen- zumindest hatte es den Anschein nach dem letzten Gespräch, das er mit seinem alten Herren geführt hat. Er wollte aber für sich behalten, was es genau damit auf sich hatte..."
"...und da wir hier mehr oder minder auf feindlichem Boden reisen oder zu reisen haben werden... kann es nicht schaden, wenn du nicht allzu viel über den Clan weißt, was du versehentlich oder unter Zwang verraten könntest..."
Dusk weitet etwas die Augen... "Heirat?? Nie und nimmer! Niemals... gut, da scheinen wir uns wohl zu ähneln. Und auch den anderen Sachen, wie es scheint. Ich glaubs ja nicht. Und dann vielleicht noch so Silberfang-like über ein Geschwister rutschen und für Bälger sorgen, eh? Widerlich. Und was tue ich hier? Ich meine, bin ich auf der Flucht oder sowas...? Ich meine, er... also... nicht ich... eh... naja. Du weißt wie ich das meine. Der Gurahl sagte nämlich, irgendwer wäre hinter mir her gewesen."

"Das weiß ich nicht... ob dieser Bund noch einem anderen zweck dienen sollte als der simplen Machtausweitung, vermutlich ja... wenn auch vielleicht nicht gerade den, den du vermutest. Yric, der Vater, strickt normalerweise mit mehreren Fäden, nicht nur mit einem."
Kurzes Schweigen.
"Gut, das ist eine etwas... längere Geschichte. Es hat damit begonnen, dass Arnaldus uns einen Besuch abstattete... ich glaube, er hat dem Chief die ein oder andere Weisung überbracht und sollte nachsehen, wie es um uns bestellt ist. Nebenbei hat er natürlich alte Kontakte gepflegt, zu denen du eigentlich auch gehörst. Die Lage ist etwas angespannt zur Zeit, zwischen uns und den Silberfängen... seit man munkelt, die unsrigen würden nach ihrem Posten trachten. Wer auch immer das Gerücht gestreut hat, in unserem Fall ist es absoluter Unsinn- ich vermute, jemandem liegt daran, die Stämme zu entzweien. Wie auch immer... auf jeden Fall sind die meisten vorsichtig im Umgang mit uns geworden, und nun geschah es dummerweise, dass der Caern überfallen wurde- und Arnaldus verschwand, sie müssen ihn mitgenommen haben. Erst sah es so aus, als würde eine Spur tiefer in die Highlands hinein führen, doch sie war falsch, und wir vergeudeten Zeit..." Er schüttelt kurz den Kopf und zieht die Stirn etwas kraus. "Es hat sich heraus gestellt, dass wir nach England müssen, und so hat man hat uns losgeschickt, um ihn zu finden. Die Anhaltspunkte sind dummerweise ziemlich rar... und dieser kleine Zwischenfall gestern hat uns noch zusätzlich zurück geworfen. Ja, wir sind verfolgt worden, alle beide. Räuberpack und Diebsgesindel, dem nicht entgangen ist, dass da zwei nicht gerade schlecht Betuchte unterwegs sind. Ich verwette mein Bein darauf, ein paar Knochenbeißer haben dabei wieder auf ein 'nimms von den Reichen, gib es den Armen'- Spielchen zurück gegriffen und ihre verlausten Kumpanen zum Mitmachen angehalten. Diese Strohköpfe sind die reinsten Taugenichtse, ständig nur am-" *unterbricht sich und atmet hörbar aus* "Es waren auf jeden Fall zu viele für uns beide, und wir wurden voneinander getrennt. Dich haben sie dabei wohl ordentlich gezaust... ich hatte Glück und habe dich gesucht, nachdem ich wieder die Luft dazu hatte..."
Dusk scheint eine Weile lang über die Sache nachzudenken... "Aha... naja, dass die Lords nach dem Posten der Fänge trachten ist bei uns kein Geheimnis mehr. Wir sägen schon seit einiger Zeit an den Beinen ihres Thrones, und es wäre uns vielleicht auch gelungen, sie zu stürzen, wären mein Vater und der andere Trottel nicht so töricht gewesen, ein Bündnis mit dem vermaledeiten König einzugehen." *grummelnd* "Aber was solls, das gehört jetzt nicht hierher. Dieser Arnaldus ist also ein Fang, ja ? Was ist das für ein Caern? Ein gemischter? Und sind wir so was wie ein Rudel?"
Der Sichelmond ist offenbar der Ansicht, manche Bemerkung... vielleicht lieber etwas zu überhören... weswegen er sie offensichtlich übergeht. "Ja, er ist ein Silberfang. Und der Caern ist ein gemischter, wird allerdings von den unsrigen dominiert... und geführt. Wir beide sind Teil eines Rudels, das sich gerade erst bildet... und beweisen muss. Seit den ganzen Menschenkriegen zwischen den Schotten und den Engländern ist es nun zum Glück zumindest in dieser Hinsicht wieder etwas ruhiger geworden- wir haben auch ohne diese Zweibeiner genügend andere Sorgen."
Dusk:
Hmm... und was gibt es dort alles im Caern? Nur Fänge und Lords? Und was werden wir jetzt als nächstes tun?
Er schmunzelt kurz etwas schief... "Fänge? Nein... die haben nicht allzu viel mit Schottland am Hut und schicken nur immer wieder ihre Gesandten, während sie selbst unter anderem die englische Krone... hm... am rechten Fleck halten. Der Caern wird neben uns noch von ein paar Fianna und Fenrir gehalten. Und was wir als nächstes tun werden... ich wäre, sofern es unser... hrm, Bärenfreund hier gestattet, dafür, hier die Nacht zu verbringen und bei Tagesanbruch wieder auf zu brechen. Wir müssen zunächst durch den wylden Wald weiter nach Süden und hoffen, dass er uns einigermaßen durchlässt..."
Dusk:
Schlafen....? Wie soll ich jetzt noch schlafen können... ich bin viel zu aufgekratzt....*murmel*
Dusk: Meinst du denn, er lebt überhaupt noch...?
Payn scheinen Wälder nicht sonderlich zu behagen... kein Wunder, wenn man die nicht gewöhnt ist.
"Ja... ich glaube das tut er. Man hätte ihn gleich an Ort und Stelle getötet, wenn es darum gegangen wäre. Und was das schlafen angeht... du solltest es versuchen, du wirst deine Energie noch nötig haben."


Damit hat Arcane Twinge gewiss nicht unrecht... doch die Nacht ist unruhig für Dusk/ Sirion. Was ihn bei seinem Fall begleitet hat, scheint in seinen Träumen sonderbare Fortsetzung zu finden...

~*~*~

>> Das Prasseln und Knacken des Feuers sowie das leise Wispern des nahe gelegenen Baches bilden die nächtliche Lautkulisse der merkwürdigen Szenerie... und ja, obwohl Dusk glaubt, nicht müde zu sein, fallen ihm doch nach einer Weile die Augen zu, und er driftet in andere Gefilde fort.
Das Feuerprasseln wird zu etwas anderem, zu einem Klirren von Ketten... und Dusk meint, wieder auf etwas verschwommene Art und Weise ein dunkles Gewölbe zu erkennen, hört schwere Schritte, das metallische Klirren schwerer Rüstungen. Eine einsame Fackel brennt in einer Halterung an dem Gemäuer neben einem Gang, in dem diese Schritte gerade verschwinden... er sieht nichts weiter bis auf dieses Bild, dieses Gewölbe, diesen dunklen Gang, die eine Fackel. Eine Ratte, die über den Boden huscht... die Schritte verklingen, es wird eine Weile lang still. Dann plötzlich hört man einen furchtbaren Aufschrei, ein halbes Aufheulen in höchster Qual, und es geht ihm durch Mark und Bein.
Das Bild vergeht, verändert sich unmerklich... der Schmerzensschrei verklingt, wird zu einem wütenden Knurren. Dem Knurren eines Garou mittleren Alters, der ihm gerade den Rücken gekehrt hat und sich scheinbar sichtlich beherrschen muss. Er weiß instinktiv- es ist der Vater Sirions, eine dominierende Erscheinung mit einem Auftreten, das nicht unbedingt leicht zu verkraften ist. Nicht unter Garou, schon gar nicht unter Menschen, die lieber rasch ihre Blicke vor ihm senken, wenn sie mit ihm zu tun haben. Und er ist über die Maßen erzürnt über die ganzen Geschehnisse, wie konnte es nur geschehen, dass nicht nur der junge Silberfang, sondern auch der Fetisch verschwunden sind, entwendet wurden?? Wie konnte der Todesgürtel so einfach übertreten werden, wie war diese Überraschung möglich gewesen??
(die Nebel, da waren die Nebel gewesen... typisch für die Highlands, diese rasch aufziehenden, oftmals so überraschenden Nebel, doch diese...)
Und nun wird Dusk klar, welche Bedingung Sirion gestellt worden ist, um das "Heiratsrecht" an einen oder vielmehr eine andere Blutsverwandte abzuwälzen... er muss diesen Fetisch zurück bringen, unter allen Umständen, ebenso wie den Silberfang...
Und dann dreht sich Yric um, Sirions Vater, doch sein Gesicht... sein Gesicht ist jenes eines völlig anderen (?) Garou- Allan. Dusks eigener Vater, er kann sich erinnern. Vielleicht hätte er einen Vorwurf erwarten können in dem zweifarbigen Blick, Enttäuschung oder auch Wut... doch er sieht nichts von alledem. Nur eine Art... von Besorgnis und Bedauern...
dann rutscht dieses Bild in die Ferne davon, das Gesicht wird kleiner, die zugehörige Gestalt wird kleiner, doch sein Blickfeld erweitert sich dadurch.
Felsen... da sind steile Felsen, düstere, hoch gewachsene Bäume... jemand liegt dort am Boden, halb zerschmettert, so scheint es. Oder doch nicht? Eine helle, weiße Kriegsgestalt hockt bei dem Liegenden und singt leise- die sanfte, schmeichelnde Stimme, die Dusk während seinem Fall gehört hat. Hinter ihr, nun kaum mehr zu erkennen, steht Yric/ Allan wie ein Schatten, ein Abbild, ein Geist... etwas Unwirkliches, was eigentlich gar nicht da ist.

Hat er nur so kurz geschlafen, nur so kurz geträumt? Denn im nächsten Moment rüttelt etwas nachdrücklich an seiner Schulter, ruft ihn ins Wachsein zurück... sodass er den Eindrücken entrissen wird, die er soeben gewonnen hatte. <<

 

 

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