Verderbtes Geflüster

 

3.) Die Last des Richters

Auch der erste ereignisreiche Tag geht alsbald noch vorüber... doch längst ist ein Stein losgetreten, der weitere mit sich reißt. Hinweise geben sich zu erkennen, und ist erst einmal das Interesse eines jungen Theurgen wachgekitzelt, kommt er auch nicht umhin, den Dingen auf die Schliche gehen zu wollen...
 

Nachdem Jadon eingeschlafen ist, hat er erst einmal Ruhe in seiner Traumwelt... irgendwann jedoch beginnt er durch einen Wald zu laufen, auf zwei Beinen. Es könnte der Wald hier sein oder ein sonstiger x-beliebiger Wald... er weiß es nicht.
Er weiß nicht einmal, ob er gerade er selbst ist, wohin er will... aber er hat das Gefühl, als würde er etwas suchen. Da ist eine Spur, ein Geruch dem er folgt, und irgendwann... öffnet sich das Land, und der Wald tritt zurück. Weite Felder und Wiesen erstrecken sich nun vor ihm, während ein straffer Wind aufkommt und wie in Wellen durch die langen Gräser fährt. Der Himmel wirkt düster, bedrohlich; hängen die grauen Wolken doch beklemmend tief am Himmel und ballen sich zusammen wie ein lauerndes Tier. Eine Spannung liegt in der Luft, als würde jeden Moment ein ordentliches Unwetter herein brechen... oder mehr. Sein Schritt wird langsamer, und er läuft nun geduckt dahin, unruhig. Dann kann er es sehen... das Bauwerk, eine alte Holzhütte, die sich selbst halb im Gras zu ducken scheint. Er weiß, er muss dort hin, auch wenn sich allmählich mit jedem Schritt sein Instinkt mehr und mehr zu regen beginnt, sich ihm unwohl das Fell sträubt. Doch er pirscht näher und näher, die Augen weit geöffnet. Der harsche Wind treibt alte, trockene Gerüche von der Hütte her zu ihm... kalte, endgültige Gerüche. Der Tod war hier und ist es vielleicht noch, und unwillkürlich wird sein Atem etwas schneller. Doch er ist nicht hier, um umzukehren, nein... Augen zu und durch. Und so nähert er sich der Tür mehr und mehr, steht letztlich vor ihr und macht Anstalten, sie zu öffnen - doch dann wacht Jadon beinahe abrupt auf.

Jadon fragt sich, ob er eigentlich irgendwann mal Ruhe im Schlaf haben wird... und einfach nur mal *schlafen*, sich erholen kann, ohne diese ständigen, anstrengenden Träume zu haben. Als er wieder erwacht - und er tut es abrupt und schweißgebadet, wie meistens - hat er noch deutlich dieses Haus vor Augen, diese... eingefallene Hütte mit den dunklen Fenstern. Das ungute Gefühl, das er dabei gehabt hat, hallt immer noch in ihm nach... und als er sich aufrichtet, wischt er sich über die feuchte Stirn und das Gesicht. Jede Nacht dasselbe... ein jedes Mal fühlt er sich gerädert, wenn er aufwacht, und Erholung bedeutet Schlaf längst nicht mehr. Ohne es zu merken ist er im Traum in Menschling gewechselt, so dass er nun die Decke beiseite schlägt und sich erst einmal waschen geht... in diesem Baderaum, in dem Abends war
Jadon .oO(ich halte das bald nicht mehr aus... nimmt das auch mal ein Ende, Gaia noch mal?)
Jadon: *wird sich dort einer Katzenwäsche unterziehen und sich dann dran machen, sich wieder anzuziehen... so dass er sich daran macht, den Fürsten aufzusuchen*
Es ist wohl noch ziemlich früh.... zumindest ist es draußen noch morgengrau. Doch das Badehaus ist offen, sodass er hinein kann und dort noch laues Wasser vorfindet, das noch nicht zur Gänze wieder abgekühlt ist. Was den Fürsten anbelangt... so wendet er sich dabei am besten an "sein" Blutsgeschwister, das kann ihm dahin gehend Auskunft geben bzw. bringt sie ihn hinaus... und zu einem Platz, der mit einer eigenartigen Atmosphäre angetan ist... es herrscht eine eigenartige Ruhe hier, als dürfe man hier nur flüstern wie in einer Bibliothek, sofern man nichts wirklich Wichtiges zu sagen hat. Dabei ist es ein schlichter Platz - ein paar große Gesteinsbrocken, die in einem großen Halbkreis angeordnet sind - mehr nicht. Hier und dort lassen sich kleine Glyphen an den Felsen erkennen - so trägt etwa der größte in der Mitte des Halbkreises jene der Litanei.
Adelina bleibt schon sehr bald zurück und weist nur auf das offene Schneefeld in die Richtung der Steine, vor deren Halbkreis die massive Gestalt des Fürsten emporragt, trotz der Kälte in der gleichen Aufmachung wie am Abend zuvor

Jadon dankt für die Auskunft und findet sich dann wohl auf diesem... Platz wieder. Er lässt den Blick etwas schweifen und kommt zu der Ansicht, dass es vielleicht so etwas wie... ein Richtplatz oder dergleichen ist. Er geht dann auf den Fürsten zu und bleibt hinter ihm stehen, neigt leicht den Kopf. "Guten Morgen... ich hoffe, ich störe Euch nicht. Ich weiß, es ist früh..."
Jadon: *mustert seine Rückenansicht etwas*
Jadon: *spricht auch irgendwie... leise bzw. gedämpft*
Als er näher kommt, fällt ihm noch eine weitere Kleinigkeit auf... es gibt eine Stelle vor dem steinernen Halbkreis, die nicht vom Schnee bedeckt ist - statt dessen kann man dort eine große Steinplatte auf bzw. im Boden ausmachen. Der dunkle Fleck im Schnee zieht irgendwie den Blick auf sich, als besäße die Steinplatte eine besondere Anziehungskraft... die man beinahe wie einen leichten Zug zu spüren glaubt, auch wenn es eine Art der Anziehungskraft ist, die einen leicht schaudern macht.
Der Fürst indessen erweckt beinahe den Eindruck eines Kriegerdenkmals, auch wenn er im Moment keine Waffe sichtbar trägt... es liegt wohl an seiner Haltung an sich. Als Jadon ihn anspricht, wirft er einen Blick über die Schulter zurück und nickt ihm leicht zu, ehe er ihm ebenso mit gesenkter Stimme antwortet.
"Guten Morgen, Prinz Jadon. Früh..." Er hebt leicht einen Mundwinkel und schüttelt unmerklich den Kopf. "Früh ist es, wenn sich der erste Streifen Tageslicht am Horizont zeigt."

Jadon mustert diese Steinfläche etwas... vielleicht der Platz, an dem der Angeklagte bei einem Richtspruch zu stehen hat... Er zieht etwas die Brauen zusammen. Davon hat mehr als genug gehabt, und es soll auch nie wieder zu so etwas kommen. Es ist seltsam... denn erst jetzt, nachdem er langsam zu spüren beginnt, wie und was er ist, schämt er sich maßlos für sein Vergehen... und er schämt sich besonders dafür, damit den Ruf seines Vaters und Kyrils beschmutzt zu haben. Er wendet den Blick dann wieder von dort ab und folgt jenem von dem Fürsten. "Ich hätte... eine Frage, wenn es erlaubt ist. Wisst Ihr... des öfteren, eigentlich meistens, träume ich Dinge die... geschehen sind, gerade geschehen, oder geschehen werden... manchmal sind es auch nur kleine Hinweise auf irgend etwas und manchmal sind sie auch bedeutungslos, aber das ist eher selten der Fall. So lautet meine Frage... gibt es hier irgendwo so etwas wie ein altes, zerfallenes Holzhaus, das in einer Wiese steht... und im Hintergrund eine Bergkette?" *beschreibt diese Hütte noch ein wenig genauer*
Der Blick des Ahroun liegt eine Weile unergründlich auf Jadon, bevor er sich dann selbst wieder auf die Steinplatte zu richten scheint. Er scheint zu überlegen und zieht die Stirn dabei etwas kraus, bevor er nach langer Zeit antwortet "Wenn es hier in der Umgebung eine solche Hütte gibt, dann muss sie wohl im Westen liegen, zu den Bergen hin... und außerhalb des eigentlichen Reviers, denn ich weiß nichts von einer solchen Hütte. Das mag jedoch auch daran liegen, dass mich meine Angelegenheiten für gewöhnlich in andere Richtungen ziehen." Die Brauen ziehen sich deutlich zusammen, als er sich noch ein kaum hörbares "Landuin hätte es gewusst" in den Bart murmelt
Jadon runzelt etwas die Stirn. "Hm... naja. Dann bleibt mir nichts anderes übrig als irgendwie selbst danach zu suchen."
Er löst sich von seinem Standort und beginnt schließlich, den Halbkreis scheinbar nachdenklich abzugehen... dabei über den ein oder anderen Stein zu streichen, während er ihm antwortet "Dann wirst du lange zu suchen haben - der Wald erstreckt sich einige Tagesläufe nach Westen hin."
Jadon: Hm... ich wüsste sonst keine andere Möglichkeit. Oder... vielleicht doch. Aber... hm. Es ist alles irgendwie.... ein jagen nach Staubkörnern in der Wüste.
"Wohl wahr..." Er bleibt schließlich an dem größten Stein stehen und streicht mit den Fingerspitzen etwas darüber, dabei die Glyphe im Auge behaltend, als würde er etwas erwarten. Als sich jedoch nichts tut, schmälert er etwas die Augen und hebt den Blick wieder, sieht zu Jadon. "Sag mir, Sichelmond... was mag es wohl bedeuten, wenn die Felsen weinen, wenn ein Philodox, ein Richter auf einen Richtplatz kommt und sie berührt?"
Jadon hebt etwas eine Braue... "Kommt drauf an was es für ein Weinen ist. Wenn es ein klagendes Weinen ist würde ich vielleicht sagen... dass es ein Richter ist, der nicht die Wahrheit sagt und falsche Urteile fällt, betrügt..."
Er lässt daraufhin nur ein gedehntes, brummendes "Hmmm..." hören, als hörte er etwas bestätigt, was er ganz und gar nicht hören möchte und wobei sich allerdings sein Blick deutlich verfinstert. Dann jedoch scheint er davon wieder abzusehen und meint statt dessen "War die Frage nach der Hütte, die einzige, die dich zu mir brachte?"
Jadon geht erstmal nicht auf die Frage ein und sieht ihn an. "Wieso habt Ihr das gefragt...?" Er schweigt eine Weile. "Vorerst ja. Das heißt... ich wollte Euch fragen ob Ihr mir sagen könnt, was genau mit dem Metis geschehen ist... ich wollte... Euren Rudelgefährten nicht weiter dazu befragen."
"Mir kam etwas zu Ohren, das ich nicht mit eigenen Augen gesehen hatte", kommt die etwas zurückhaltende Antwort auf Jadons Frage hin... dann knurrt er etwas. "Metis? Du meinst wohl Elias Letztgesang." Er schnaubt leicht und fährt dann etwas harsch fort "Er hat einen Cliath und ein Blutsgeschwister ermordet und wurde dafür gerichtet. Das ist mit ihm geschehen."
Jadon verengt etwas die Augen. "Aha... und wer war der Richter, wenn ich fragen darf...?"
"Valentin. Leonhard war zu dieser Zeit nicht da, doch auch von einem Pflegling erwarte ich, dass er weiß wie er sich seinem Vorzeichen gemäß zu verhalten hat. Keine sonderlich schwere Aufgabe in diesem Fall. Magnus und der... nun verschwundene Cliath hatten ihn dabei erwischt, wie er die Leichen beiseite schaffen wollte."
Jadon: Hmm... Valentin. Verzeiht... wer genau ist das, und wo kann man ihn finden?
Er hebt unmerklich eine Braue, meint dann jedoch "Valentin ist jener Garou, dessen Arm du geheilt hast und der zur Zeit ziemlich durch die Gegend humpelt. Da ich davon ausgehe, dass er meinen Befehl befolgt, sollte er nicht in Menschling unterwegs sein, weswegen du ihn an den hellen, leicht goldenen Einschlägen in seinem Fell erkennen kannst. Er sollte in seinem Zimmer zu finden sein - ich denke, du weißt wo es ist. Zumindest habe ich dich dort wittern können."
Jadon: Ah... er ist es also. *runzelt leicht die Stirn* Ich war mir nicht sicher. .oO(Interessant. Wie kann sich jemand so trauernd geben wenn er selbst den Richtspruch gefällt hat.)
Jadon: Dann entschuldigt die Störung. Ich werde ihn aufsuchen gehen...*wendet sich dann mit einem Kopfneigen ab, dann jedoch wendet er sich noch einmal halb um* Ah, eins noch... was war es, was Euch zu Ohren kam und was Ihr nicht mit eigenen Augen gesehen habt?
Er schmälert die Augen abermals, in die sich mittlerweile ein nahezu frostig zu nennender Zug gelegt hat... und er lässt sich Zeit mit einer Antwort. "Ich werde allmählich das Gefühl nicht los, mein aufkeimendes Misstrauen würde sich bewahrheiten", meint er langsam und leicht schneidend, bevor er noch hinzu fügt "Ich hörte, der Felsen habe Blut geweint, als er nächtens von Valentin aufgesucht worden war. Doch hüte dich, Prinz Jadon: ich bin vorsichtig in solchen Angelegenheiten, und du solltest es ebenso sein."
Jadon verengt die Augen, und irgendwas tief in den Augen scheint aufzuglimmen, so dass ein reiner, goldener Schimmer über sie huscht. "Sie haben Blut geweint...", wiederholt er mehr zu sich selbst und flüsternd, dann verengt er unmerklich die Augen. Es dauert nicht lange, da geht er auf diese runde Steinplatte zu, umkreist sie einmal... um sich dann direkt auf sie zu stellen und die Augen zu schließen. "Oh, nur keine Sorge... ich bin vorsichtig." Er schweigt kurz und atmet tief ein, um sich diesem Gefühl zu widmen, was er hatte, als er an dem Rund vorbei ging. "Die Geister... haben mich noch nie belogen."
Es ist dunkelgraues Gestein, beinahe schwarz... und als er sich ihm nähert, wächst diese schaudernde Anziehungskraft... ein Gefühl, als würde man in einer alten Folterkammer stehen, sich die dortigen Geräte betrachten und sich vorstellen, welche Leiden sie jenen einst bereitet hatten, die man mit ihnen quälte. Ein gleichermaßen bedeutungsschwerer Ort scheint diese Steinplatte zu sein, und er wird ungut daran erinnert, wie er einst in der Halle in Ushakovs Anwesen stand, in jenem Zirkel am Boden, um selbst ein eigenes Urteil zu empfangen.
Er muss beinahe schlucken, als er auf den Stein treten will und vermag es nicht ohne große Überwindung zu tun... doch letztlich steht er darauf, den Blick des Fürsten auf sich, der sich das ganze mit undeutbarer Miene beobachtet. Im nächsten Moment wird er geradezu von jener anderen Wirklichkeit überrannt, in die er schon ein paar Male eingetaucht war, wird nahezu von all den fremden Eindrücken gerammt, als würden sie direkt in ihn hinein fahren.
Er sieht den Halbkreis der Steine vor sich, doch nun ist es Gras, das ihn umgibt, kein Schnee... das geliebte, sonnenwarme Gras. Wie sehr er diesen Geruch liebt, jenen, der vom Wasser und vom Wald herüber weht. Sie sind ihm so vertraut geworden, diese Gerüche... sind ihm Heimat geworden. Zuhause. Doch nun wendet sich dieses Zuhause gegen ihn. Fünf Crinos stehen im Halbkreis an den Steinen, aufrecht, reglos, mit nichtssagenden Blicken. Direkt vor ihm, an dem größten Felsen, steht Valentin, flankiert von dem Fürsten selbst und Magnus, dem Theurgen... eine etwas hagere Gestalt mit einem verzehrenden, gelben Blick, der einen durch Mark und Bein geht... und mit dunkelgrauen Einschlägen in seinem Fell. Die anderen beiden Anwesenden sind Morten, der jüngere Ahroun des Fürstenhofes und Seraphina, die Mondtänzerin.
Ihre Blicke sind so... schmerzhaft, und er duckt sich, krümmt sich unter ihnen, kauert sich in seiner deformierten Gestalt auf der Steinplatte zusammen, die so furchtbar kalt ist und ihm trotz des dichten Fells bis auf die Haut beißt. Es ist beinahe wieder wie damals, nur... schlimmer. Weitaus schlimmer. Denn die Garou hier hatte er lieb gewonnen, und sie waren... freundlich zu ihm gewesen... hatten ihn nicht wie einen Aussätzigen behandelt, wie es die alte Septe getan hatte... sie waren seine Familie, sein Rudel... und nun verbissen sie ihn. Er kann die Verzweiflung kaum bei sich behalten, die in ihm wütet, kann sich kaum dem Drang erwehren, sich vor jeden einzelnen hinzuwerfen, zu tun, was auch immer er tun muss, damit sie ihm nur Glauben schenken...
Jadon wird von Elias getrennt, auch wenn die Verbindung offenbar aufrecht bleibt... doch wird er fort gezogen, zwischen die Felsen, sodass er nun von dort aus den Überblick hat und den Metis erstmals zu Gesicht bekommt. Er ist nicht allzu groß von Gestalt, doch von unverleugenbarer Schönheit in seiner geschmeidigen, anmutigen und so eigenartig... reinen... Erscheinung... Er wirkt irgendwie seltsam unberührt, vielleicht auch ein wenig naiv. Sein Fell ist dicht und schimmert in einem satten, reinen weiß, ebenso sind auch die langen, gebogenen Klauen weiß; die Augen erscheinen wie flammende Bernsteine. Er wäre wirklich eine nahezu atemberaubende Erscheinung, wären da nicht die drei kurzen, ziegenartigen Hörner auf seiner Stirn... und die linke Pranke. Von der Schulter bis zu den kümmerlichen Klauen hin ist dieser Arm ohne Fell und nackt, beinahe nur Haut und Knochen. Verdorrt, steif und vertrocknet wirkt er, wie ein abgestorbener Ast und ist höchstwahrscheinlich so gut wie vollständig nutzlos. Lediglich ein entstellendes, erniedrigendes Anhängsel.
Im Moment kniet der Metis dort in gekrümmter Haltung auf der Steinplatte, die Ohren angelegt, die Rute eingezogen und den Blick starr vor sich auf den Boden gerichtet, während Valentins Crinosgestalt vor ihm empor ragt und all die Blicke auf ihm brennen.
"... und Magnus können bezeugen, wie du sie beiseite schaffen wolltest... und frisch war das Blut noch an deinen Klauen und in deinem Pelz. Elias Letztgesang, stets ist es dir gut ergangen bei uns, und stets hast du dir nur alle erdenklichen Mühen gegeben... in dieser Hinsicht haben wir dir nichts vorzuwerfen, und so wäre vielleicht die Jagd die rechte Strafe. Doch ich möchte dir deine verbliebene Ehre nicht nehmen, indem ich dich mit etwas strafe, womit ich dich gänzlich bloß stelle, so bitte ich die Ranghöheren um die Gnade eines... schnellen und raschen Todes." Der Halbmond atmet unmerklich aus und sieht mehr an Elias vorbei denn ihn an, als er das Urteil ausspricht... ein Urteil, das offenbar alle erwartet haben.
Elias Augen werden groß bei dem Spruch, dann sieht er mit einem unterdrückten, hellen Laut der Verzweiflung leicht auf und springt plötzlich nach vorne, wirft sich dem Halbmond vor die Läufe und breitet die Pranken mit den hellen Ballen nach oben leicht aus, um dann so an ihm hoch zu sehen. "Ich flehe Euch an, Valentin Ewigmut... ich schwöre es bei der Ehrwürdigen Mutter, den beiden über unseren Stamm wachenden Himmlischen und bei Falke, unserem Totem... ich habe sie nicht getötet... warum nur wollt Ihr mir keinen Glauben schenken? Ich habe sie nicht... getötet..." Er wird immer leiser und verstummt schließlich, während sich der Halbmond sichtlich versteift und etwas eine Pranke ballt, es offenbar nicht zustande bringt, ihn anzusehen. Man kann es in seinem Blick leicht flackern sehen, und seine Brust hebt sich etwas rascher. Als er den Metis weder fort schickt noch sonst wie reagiert, knurrt der Jadon bislang fremde Theurg etwas unwirsch. "Kannst du Wahrheit von Unwahrheit nicht unterscheiden, Pflegling?? Oder bist du nur zu weich, um der Wahrheit ins Gesicht zu blicken?", zischt er dem Halbmond zu, der sichtlich mit sich zu ringen hat und letztlich den Blick doch noch auf Elias richtet, der nach wie vor mit großen Welpenaugen zu ihm aufsieht. Es ist eine Weile lang totenstill, als sich Valentin offenbar konzentriert, nochmals prüft, was der Metis gesagt hat... dann schüttelt er langsam den Kopf. "Ich kann... keine...", setzt er langsam und etwas brüchig an, bevor er sich räuspert und dann klarer meint "Ich kann keine Unschuld an ihm feststellen. Zurück auf deinen Platz, Cliath."
"Valentin...!!", entfährt es dem Metis, dessen Trauer Jadon beinahe um den Verstand bringt. "Das könnt Ihr nicht tun, Ihr seid doch... meine Familie....", fügt er immer leiser werdend noch hinzu, bevor seine Worte in einem leisen Winseln enden. Er klammert sich noch kurz an die Läufe von Valentin, als zwei der anderen Garou ihn fortbringen wollen... dann lässt er kraftlos und offenbar ergeben in seinem Schicksal los und lässt sich fortschleifen.
Und das ist das letzte, was Jadon von dem Metis sieht... ein an den Halbmond gerichteter Blick wie von einem geprügelten Tier, das nicht weiß, warum man es prügelt...
... dann ist es vorüber.

Jadon kann nicht glauben, was er dort sehen, erleben muss... Die Brauen ziehen sich stark zusammen, als sich die Augen weiten, über den sich nun wieder der Schleier legt, als sie beinahe weiß werden und starr vor sich blicken. Er kann nicht glauben, was dort ungeheuerliches geschehen ist, und maßloser Zorn quillt in ihm empor, schlägt wie züngelnde Flammen nach ihm und will ihn beinahe dazu bringen, diesen nicht real vor ihm stehenden Valentin anzuspringen. Doch... ihm scheint, als würde irgendwas nicht so recht mit ihm stimmen. Es wirkt nicht so richtig, als würde er all das wollen... ihm ist, als wäre es dieser... Theurg, der Valentin zu etwas zu drängen scheint. Und dennoch... wie kann es sein, dass das niemand hier bemerkt hat? Niemand, von all den hochrangigen Garou, waren sie wirklich alle unfähig in ihrem Herzen zu spüren, dass der Metis unschuldig war? Dazu musste man kein Philodox sein, um das zu wissen. Vielleicht war... er unterbricht sich in dem Gedanken und beobachtet dann schmerzerfüllt, wie der Metis fortgezogen wird, seinem Ende entgegen. Wut und Trauer beginnen sich in Jadon zu einer explosiven Mischung zu vereinen, so dass der Fürst wohl hören kann, wie er mit den Zähnen knirscht. Dann, als alles vorbei ist, fällt er mit einem dumpfen Aufstöhnen auf die Knie, als hätte man ihm eben eine Silberkugel durch das Herz gejagt. Auf allen Vieren kniend krampfen sich seine Finger den Stein, so dass es unter den Fingernägeln zu bluten beginnt, während das Meer von Haaren wirr wie ein Schleier vor seinem Gesicht hängt und selbiges verdeckt. Rasch hebt und senkt sich seine Brust, als hätte er eine schwere Jagd hinter sich... um dann unter wirren Strähnen und mit geweiteten Augen zu dem Fürsten hochzublicken, die Brauen dabei stark zusammen gezogen, während er auf die Zähne beißt und diese entblößt. Sein Blick sagt mehr als tausend Worte... er ist anklagend, voller Vorwurf, wie man nur so etwas hatte geschehen lassen können.... er bringt kein Wort hervor, sondern starrt den Fürsten nur auf diese Weise und schwer atmend an
Jadon: -den+die
Evenfrost zieht nur die Brauen zusammen, als ihn Jadons Blick trifft... er hat seinen Platz bislang nicht verlassen und steht unverändert an dem Stein, die Augen letztlich etwas schmälernd. Die Haltung versteift sich etwas, als ein anklagender Vorwurf in der Luft hängt, den er nicht versteht.
Es ist geradezu, als hätte man ihn während eines Spazierganges mit faulen Eiern beworfen, und so sind seine Worte wie bereits zuvor etwas harsch, als er Jadon anspricht. "Was ist es, was du gesehen hast, dass du dir nun anmaßt, mich auf diese Weise anzusehen, Sichelmond?", meint er nach wie vor mit gesenkter Stimme und dennoch mit schneidender, wintergleicher Schroffheit

Jadon verharrt noch so, momentan nicht fähig, aufzustehen. "Wie... wie konntet Ihr zulassen.... wie konntet Ihr nur zulassen.... dass ein Unschuldiger... zum Tode verurteilt wird....?", bringt er rauh und etwas durch die Zähne hervor. "War... hier denn niemand fähig zu erkennen, dass Elias unschuldig war?? Wirklich... niemand??" Die letzte Frage klingt laut und voller Wut, als er wieder aufsteht, aber noch etwas wacklig dasteht und ihn aus geweiteten Augen anstarrt
"Unschuldig?", kommt die knurrende Erwiderung. "Woher glaubst du beurteilen zu können, er wäre damals unschuldig gewesen? Du wagst es tatsächlich, uns alle in Frage zu stellen, uns blinde Narren zu heißen, wagst es tatsächlich, Gaias Wahrheit anzuzweifeln??" Die bassige Stimme bekommt einen leicht donnernden Beiklang, und da er dabei unweigerlich etwas lauter wird, hallt sie plötzlich an diesem Ort ein wenig nach, als würden die Steine sie wie ein Echo zurück werfen. "Unschuldig!", poltert er mit Nachhall, dabei die Luft in einer abschneidenden Geste zerteilend. "So erkläre mir, wie es kam, dass die Leichen seine Male trugen und er die ihren? Erkläre mir, wie es kam, dass er so verzweifelt versucht hatte, sie beiseite zu schaffen und erkläre mir, wie ein Sichelmond und ein Cliath dazu kommen, mir davon zu berichten und ihn an den Pranger zu stellen!"
Jadon ballt die Fäuste und grollt. "Das kann ich Euch nicht erklären, weil ich nicht genügend Einblick in diese ganze Sache habe! Aber ich weiß, was mich die Geister spüren lassen und was nicht, es ist die unverfälschte Wahrheit! Wagt *Ihr* es vielleicht, die Geister anzuzweifeln, Fürst Evenfrost??" Er zieht die Brauen zusammen und entgegnet dann recht leise, beinahe etwas schneidend "Valentin hat nicht die Wahrheit gesprochen. Er hat ein ungerechtes Urteil gefällt, und die Mutter selbst zeigt es Euch, in dem sie die Steine hier klagen lässt... wie viele Beweise braucht Ihr denn noch?? Kann es wirklich sein, dass ihr alle hier so... herzens- und gefühlsblind seid, dass ihr bei so einer Verzweiflung nicht selbst erkennen könnt, dass er unschuldig war?? Dieser... Theurg, der dabei war... ich habe die Befürchtung, er hat Valentin beeinflusst, denn ich habe genau gespürt, dass Valentin dieses Urteil nicht fällen wollte. Vielleicht war deshalb der höherrangige Halbmond nicht da ... weil dieser Sichelmond vielleicht nicht fähig war, diesen zu beeinflussen, habt Ihr vielleicht daran schon mal gedacht? Und wie sein Blut an die Opfer kam und umgekehrt... das ist doch keine Kunst, ich bitte Euch. Wie leicht geschieht es dann man etwas anfasst oder berührt, weil man helfen will und dann sieht es so aus, als wäre man der augenscheinliche Mörder. Für mich sieht es sehr danach aus, als wollte man hier Elias auf eine elegante und ehrenvolle Art und Weise loswerden, die in Wahrheit nicht mehr als pure Niederträchtigkeit und Skrupellosigkeit bedeutet...." *mit funkelnden Augen*
Jadon: Einen Metis loswerden, der euch alle hier mehr verehrt hat als ihr jemals begreifen könntet... einen Metis, der hier seine Familie gefunden und diese über alles geliebt hatte... einen Metis, der wohl nicht ganz in das saubere Bild von manchen hier gepasst hat, und ein Metis, der niemals so etwas zustande gebracht hätte, weil er das, war ihr ihm gegeben habt, für nichts auf der Welt verlieren wollte... *noch leise und schneidend hinzufügend*
Er schnaubt, spürbar verärgert... "Ist dir eigentlich klar, mit welchen Anschuldigungen du hier gerade um dich wirfst?? Und warum haben diese Felsen nicht früher zu erkennen gegeben, dass Valentin ein falsches Urteil gefällt hat? Und Leonhard war ebenso wie so manch anderer nicht hier, weil man andernorts ihrer Hilfe bedurfte. Es geht hier nicht nur um ein wenig Blut - ich denke nicht, dass man jemanden in Stücke reißt, wenn man ihn anfasst, und schon gar nicht würde einem eine Leiche das Fell in Büschel ausreißen oder einen selbst halb zerfetzen!" Bei dem letzten Zusatz wird er offenbar allmählich ernsthaft zornig, sodass man es hell in seinen Augen aufglühen sehen kann, während seine lädierten Knochen etwas knacken. "Nun gehst du zu weit, Blazeflare. Beim Falken, meinst du vielleicht, wir hätten diesen Metis hierher und von seiner alten Septe fort geholt, wenn wir ihn als Last empfunden hätten und nur, damit wir ihn bei der nächsten Gelegenheit beseitigen können??"
Jadon: Nein, nicht alle. Aber vielleicht gab es da einen, der das nicht wollte. Nur einen. Und einer reicht bekanntlich aus, um wahre Netze von Intrigen zu spinnen. Ich rede nur von einem, nicht von allen. *verengt die Augen* Ich weiß nicht, was diese zerfetzen Leichen zu bedeuten hatten. Aber ich weiß, was die Geister mir zeigen und mich spüren lassen... und nun stelle ich Euch eine Frage, Fürst Evenfrost. Warum und aus welchem Grund sollte ich Interesse an solch einer vergangenen Geschichte hegen? Warum sollte ich das alles aufrollen, wo ich Elias nicht einmal mehr kannte? Warum sollte ich ohne jeglichen Grund behaupten er sei unschuldig und damit die Gefahr eingehen, mich dabei um Kopf und Kragen zu bringen? Verratet mir das.
Jadon: Ich habe keine Gründe etwas zu behaupten, was nicht stimmt. Schon gar nicht bei so etwas, und ich kann mir bei Gaia so etwas nicht leisten. Es *ist* die Wahrheit, er war und ist unschuldig. Ich hoffe, ich bekomme noch raus, wie die Dinge verlaufen sind, da Ihr mir offenbar keinen Funken Glauben entgegen bringt.
Er atmet hörbar einmal durch, merklich darum bedacht, sich in Zaum zu halten. "Ich unterstellte dir niemals, du würdest mir Lügenmärchen auftischen. Aber wenn du solcherlei Anschuldigungen laut werden lässt, dann sieh zu sie untermauern zu können und trage sie auf eine Art und Weise vor, bei der du weniger Gefahr läufst, dich um Kopf und Kragen zu bringen... Dass ich dir 'keinen Funken Glauben' entgegen bringe, ist noch nicht gesagt."
Jadon schüttelt nur leicht den Kopf. "Ich finde es ungeheuerlich, dass ihr den Geistern keinen Glauben schenkt. Wenn Ihr doch nur selber sehen könntet... Ihr würdet keine Minute mehr noch an seine Schuld glauben." Noch etwas bebend wendet er sich dann ab, um dann zu den Rudelgemächern zu gehen
Jadon: *und klopft dort an Valentins Zimmer*
Er findet hier selbst so einige Dinge ungeheuerlich... allerdings, noch bevor er dazu kommt etwas zu erwidern oder dafür zu sorgen, dass ihm dieser Cliath das nächste Mal nicht erneut einfach den Rücken kehrt, hindert ihn Albrechts Erscheinen daran... der seinem Sohn noch kurz mit erhobener Braue hinterher sieht, bevor er eine Erklärung für den morgendlichen Lärm hier erwartet.
Im Fürstenhaus ist es mittlerweile bedeutend belebter als zuvor... zumindest wuseln hier und dort Blutsgeschwister umher, teils mit Geschirr, teils mit Tüchern - vermutlich sorgen sie zum einen fürs Frühstück und kümmern sich zum anderen um die ganzen Verwundeten. Als Jadon an die Tür klopft, hört er kurz darauf ein "Nur herein" von drinnen

Jadon war einfach zu zornig um noch großartig auf irgend eine Etikette zu achten. Als er dann die Stimme hört, stürmt er geradezu hinein und knallt die Tür hinter sich zu, um sich mit dem Rücken gegen sie zu lehnen und die Handflächen an das Holz zu legen. Die glühenden Augen scheinen ihn geradezu zu durchbohren, als er ihn anblickt. "Die Wahrheit", entgegnet er leise zischend. "Ich will sofort die verdammte Wahrheit über Elias und seinen Tod hören. Ich will wissen, warum du ihn zum Tode verurteilt hast, obwohl er unschuldig war." Sein Gesicht ist voller Verachtung, als er ihn anblickt. "Und versuch mir nichts vom Gipskrieg zu erzählen, verstanden. Ich habe alles gesehen. Alles, verflucht noch mal. Ich weiß, dass er's nicht getan hat." *leise knurrend*
"Stell es dort drüben-- oh." Der Halbmond hatte offenbar jemand anderen erwartet... er bemerkt seinen Irrtum, als die vermeintlich Erwartete ziemlich ungewohnt ins Zimmer stürmt und einen Blick über die Schulter zurück wirft. Er ist wie bereits am Abend zuvor in Crinos und hockt vor dem Fenster auf dem Boden, mit dem Rücken zur Tür... und scheint gerade sein Bein zu begutachten, zumindest stapelt sich ein Berg blutgetränkter Verbände neben ihm auf dem Boden. Er zuckt leicht mit den Ohren bei Jadons Bemerkung... und wendet dann den Blick wieder ab und nach vorne, zum Fenster hin. "Ich konnte... keine Unschuld feststellen", antwortet er nach einer Weile etwas tonlos
Jadon wechselt nun selbst zornerfüllt in Crinos und schnaubt, stellt die Nackenhaare auf. "Das kannst du mir nicht erzählen!!" Er geht auf ihn zu und stellt sich seitlich neben ihn, sieht auf ihn runter. "Sag mir, was dir dieser durchtriebene Sichelmond angedroht hat, damit du dieses falsche Urteil fällst!" Die reinweiße Gestalt wirkt nun beinahe etwas durchsichtig, als ein helles Leuchten den Raum zu erfüllen beginnt, dass seine Gestalt erstrahlen lässt, so dass man es beinahe nicht wagt, ihn anzublicken. Der fordernde Ton lässt auch fast nichts anderes zu als die Wahrheit zu sagen
Valentin scheint auch nicht vor zu haben, aufzusehen oder ihn anzusehen... statt dessen hat er den Blick gesenkt und auf seine Pranken gerichtet, die halb in seinem Schoß liegen, und nur die Ohren legen sich etwas an, als Jadon hinzu kommt. Er spielt etwas an den Klauen herum, und während Jadon den Raum mit Zorn füllt, da füllt er ihn mit einer Trauer, die der Sichelmond tags zuvor bereits erahnen konnte... und die nun vollständig hervor bricht.
"Ich konnte seine Unschuld nicht feststellen....", wiederholt er nach einer Weile leise. "... aber... auch nicht seine Schuld. Nicht mit Gaias Wahrheit, denn Gaias Wahrheit... blieb stumm und ließ mich im Unklaren. Ich konnte nur auf das zurück greifen, was ich hatte... Beweise. Belastende Beweise. Elias war manisch-depressiv, in seltenen Fällen kam es vor, dass er nicht wusste, was er in seinen verzweifelten Anwandlungen tat. Aber... das war wirklich sehr selten. Anfangs, als er hierher kam, war es noch ziemlich schlimm, aber es besserte sich im Laufe der Zeit immer mehr, und er unterlag nicht mehr ständig und schon gar nicht so extrem diesen... Schwankungen. Oder gar Aussetzern. Er war... oft so zerbrechlich, wie Glas, das man nur sehr vorsichtig berühren konnte. Und wir waren vorsichtig... wir liebten ihn, wie man einen Rudelkameraden nur lieben kann, selbst der harscheste Ahroun konnte sich seinem Charme nicht lange erwehren und wäre für ihn nach Malfeas gegangen und wieder zurück. Es gab da... nur diesen einen Cliath... Adelar, und seine Schwester, ein Blutsgeschwister. Sie haben ihn manchmal etwas getriezt - es war ihnen egal, dass sie dafür den Fürsten selbst im Nacken hatten, und nicht nur den. Aber Elias wirkte so, als stünde er mittlerweile über solchen Dingen... doch dann kam eines Tages Magnus mit der Nachricht zurück, er und ein weiterer Cliath hätten Elias dabei erwischt, wie er die zerfetzten Leichen von Adelar und seiner Schwester verschwinden lassen wollte... anfangs hat ihnen kaum jemand geglaubt. Nicht Elias... wie sollte er einen anderen Garou, ein wehrloses Blutsgeschwister einfach so... töten...? Aber alle Zeichen standen gegen den Metis, alles schien darauf hin zu deuten, dass er einen Rückfall erlitten hatte. Vermutlich... hatten ihn die beiden zu sehr geärgert, und er hatte sich vergessen. Ich... habe nicht daran geglaubt... aber... offenbar haben es alle anderen getan, und als ich dort stand... ich musste zuvor noch nie über jemanden urteilen. Schon gar nicht über jemanden, der mir wie ein Bruder war... die Erwartungshaltung war so groß... beinahe zu groß. Verstehst du das? Sie alle kannten die Beweise, und sie alle kannten Elias, aber alle schienen zu erwarten, dass er Adelar hinterher geschickt wurde, schienen daran zu glauben, dass er Schuld hatte...." Er legt sich eine Pranke vors Gesicht und schweigt eine Weile lang, fährt dann in dem gleichen leisen, etwas heiseren, etwas erstickt klingenden Tonfall fort. "Sie haben erwartet, dass ich über einen Freund richte, und ich habe es getan. Ich wollte... ich wollte ihn nicht töten. Wollte ihn nicht zum Tod verurteilen. Aber was hätte ich vorbringen können angesichts all dieser Beweislast, was... ich hatte nichts. Und dann... dann meinte Magnus, ich wäre zu weich, unfähig in meinem Vorzeichen.... ja, vielleicht bin ich das. Beides. Vielleicht habe ich nicht den Biss, um in jedem Fall objektiv zu bleiben. Vielleicht hat das Elias das Leben gekostet. Aber ich habe mich nur an das gehalten, was so unumstößlich schien, Prinz Jadon... an das, was als nüchterner Beweis erschien.... mehr nicht. Und es war falsch, und meine Gabe ließ mich im Stich vor all diesen anderen Garou."
Er endet damit vorerst, somit zwar vieles zu erklären versuchend, allerdings nicht direkt antwortend


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